Ausflug nach Schleswig-Holstein
Eigentlich wollten wir unseren großen Juni-Urlaub in Frankreich verbringen. Auf Grund der Corona-Krise haben wir uns von dieser Idee verabschieden müssen. Doch mit den Lockerungen scheint eine erste zaghafte Juni-Reise möglich. Wie gefordert, buchen wir die Camping-Übernachtungen im Voraus. Stade, Büsum und Friedrichshafen sollen die ersten vier Übernachtungen sein. Wenn das Wetter gut ist, wollen wir unterwegs weitere Reservierungen für das Gebiet um Kappeln und an der Schlei vornehmen und nennen das Ganze hoffnungsvoll "Große Tour durch Schleswig-Holstein". Die Campingplätze geben bekannt, dass teilweise Duschen und WC geschlossen sind. Wir sind gespannt, wie die Einschränkungen sich vor Ort dann darstellen, und wie wir damit klar kommen.
Reiseverlauf, ca. 770 km
Auf Grund der Wetterlage haben wir wirklich nur die ersten vier Übernachtungen in Stade, Büsum und Friedrichstadt realisiert. Die Fahrstrecke betrug ca. 770 km.
Stade
Der Stellplatz in Stade ist gut organisiert, hat einen elektronischen Bezahlautomaten und verfügt über moderne und sehr gut gepflegte Sanitär-Einrichtungen. Und das Beste: sie waren in Corona-Zeiten geöffnet. Vor der Anreise war eine Reservierung notwendig, der Stellplatz war mit unserem Namen und Fahrzeugkennzeichen markiert. Im kleinen Gebäude gab es eine Rezeption mit einer freundlichen Mitarbeiterin des Tourismus-Büros, bei der wir uns angemeldet haben. Der Stellplatz befindet sich ca. 5 Geh-Minuten von der Altstadt entfernt. Kurz nach dem Eintreffen fängt es an zu regnen. Das wird das Unwetter sein, vor dem schon den ganzen Tag gewarnt wurde. Tja, so kann es kommen, wenn man gebucht hat, wenig Möglichkeiten, die Reisepläne zu ändern. Es blieb bei dem Regen, der von uns gefürchtete Hagelschauer ging, wie wir am nächsten Tag erfuhren, in Hamburg nieder. Gegen 17:30 Uhr hörte es auf zu regnen, und wir konnten in der Altstadt von Stade einen schönen Abend verbringen.
Elbfähre Wischhausen
Es war klar, dass wir nicht den weiten Weg über den Elbtunnel nehmen wollen. Die Elbfähre in Wischhausen war nah und mit 19,00 € fürs Womo und zwei Personen auch bezahlbar. Die Wartezeit betrug ca. 30 min.
Büsum
Bis zum Eintreffen auf dem exzellenten Nordsee Camping in Büsum blieb es trocken. Pünktlich zum Einparken in der Parzelle fing es dann an zu regnen. Erst dann stellten wir fest, dass neben der uns zugewiesenen Parzelle ein kleiner Baum stand. Offensichtlich ein Baum zu viel, zumal er den Satelliten verdeckte. Also ab zur Rezeption, Änderung der Parzelle beantragen. In der Rezeption wusste man übrigens auch nichts von dem Baum...Es regnete weiterhin. Womo vom Strom abklemmen, versetzen und wieder anklemmen. Das bischen Regen macht ja nix...
Heide
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel, kommen wir zufällig in Heide vorbei, dem Ort mit dem größten (Markt-)Platz Deutschlands.
Friedrichstadt
Kleiner Ort mit holländischem Flair, kleinen Grachten, Kopfsteinpflaster. Das liest sich gut, nicht umsonst hat der Ort einen alten Camping und einen neuen Stellplatz. Wir haben auf dem neuen Stellplatz reserviert.
Wohnmobil-Stellplatz Friedrichstadt
Bei der Ankunft lernen wir die Zukunft kennen. Einchecken über Bezahlautomat, schriftliche Bestätigung, dass man nicht erkrankt ist. Aufladen der Gäste-Karte mit Geldbetrag, dies ist zum Starten der Stromversorgung notwendig. Funktioniert alles, hat mich nur ca. 45min gekostet, den Betreiber gar keine Zeit, der Platz funktioniert nahezu ohne Personal. Ich kenne jetzt das Gefühl, wenn man von der Zukunft überholt wird. Da bezahle ich gerne 10 Euro für die Übernachtung mehr, wenn das Einchecken von einem freundlichen jungen Menschen in 5 min erledigt wird und ich anschließend von einem Knatter-Moped an die Parzelle gebracht werde und das Stromkabel auch noch schnell verlegt und eingesteckt wird. Am Ende des Eincheckens lerne ich noch etwas: die Toiletten und Duschen sind komplett geschlossen, auf Grund einer Vorgabe der Gemeinde. Ob hier evt. ein Hygiene-Konzept fehlt, das bei anderen Plätzen vom menschlichen Mitarbeiter erstellt wurde?
Detaillierung: Meine Kritik richtet sich gegen das Konzept, nicht gegen die Mitarbeiter. Diese waren tatsächlich hin und wieder vor Ort, es gab eine Fritten-Bude, die abends geöffnet ist, am Sonntagmorgen wurden Brötchen verkauft. Die Übernachtung kostet 13,- Euro für Parzelle, Womo und alle Personen, exkl. Strom, das ist sehr günstig. Der Platz war gut besucht, offensichtlich mögen viele Leute das Konzept...
Stadtrundgänge
Gleich am Freitag, nach Ende des Regenschauers, starteten wir zur ersten Besichtigungstour. Die Sonne schien, als wäre vorher nichts gewesen. Wir durchstreifen den Ort und bleiben am sonnigen Marktplatz beim italienischen Eiscafe Pinocchio hängen [Werbung ein]. Das Tartuffo war hervorragend. Gleich gegenüber, beim Restaurant Meeresfrüchte Metzner, schmecken uns dann später die Fischbrötchen und das Flens [Werbung aus]. Zurück auf dem Camping erreicht uns die nächste Wolkenfront. Es fängt an zu regnen, wir kommen nicht mehr aus dem Womo heraus. Es regnet den ganzen Abend und die ganze Nacht. Schade.
Am nächsten Morgen regnet es noch fast bis Mittag. Danach: schönstes Wetter, wir starten zu einer nochmaligen Entdeckungstour durch und um den Ort herum, Regensachen immer dabei.
Abbruch der Reise und Rückfahrt
Abends, nach dem nächsten Guß. Die Tagesplanungen um die Unwetter herum nerven zu sehr. Am Abend scheint es, als ob sich die Landschaft mit uns aussöhnen möchte, aber die Entscheidung ist gefallen, wir fahren nach Hause. Vielleicht bietet der Juni noch Möglichkeiten auf weitere Campingerlebnisse...