Basilikata / Kalabrien

Tag 24: Fahrt nach Kalabrien, 380 km

Die heutige Fahrt in die Basilikata und nach Kalabrien führt uns zunächst von Apulien aus an der Küste entlang. Wir haben vor, bei Metaponto ins Hinterland abzubiegen, um dann die Orte Craco und Tursi zu besuchen. Dort gibt es viele Spuren der Vergangenheit. Danach sollte es zurück nach Metaponto gehen, um dort zu übernachten.

Wir haben auf der Vorbeifahrt schon einmal Metaponto besucht, um uns evt. einen Camping auszusuchen. Allerdings war der ganze Ort derart menschenleer, dass unser Tageskonzept ganz schön ins Wanken geriet. Die ganze Küstenlinie scheint nur in der Hauptsaison mit Leben erfüllt zu sein. Um es klar zu beschreiben: im Ort haben wir ein, zwei Handwerkerautos gesehen, ansonsten waren alle Strassen menschenleer. Es hatte ein Camping geöffnet, bei dem aber keinerlei Aktivität zu sehen war. Hier wollten wir nicht bleiben.

Wir haben also während der Fahrt umgeplant, und wollten nun bis Kalabrien durchfahren. Wir kennen Kalabrien aus einem Urlaub im Jahr 2013 und wollten uns jetzt nur "Rosinen herauspicken". Es war also tagsüber schon klar, dass wir zum Nachmittag hin an die kalabrische Küste fahren und somit durchs Gebirge müssen. Daher waren die Besuche von Craco und Tursi auch zeitlich begrenzt. Craco haben wir dann nur kurz besucht, in Tursi sind wir nicht einmal aus dem Auto ausgestiegen.

Die Straßen im Hinterland waren gut zu befahren, allerdings sind sie sehr schmal. Man muss also aufpassen, weil nicht klar ist, ob LKW und Womo aneinander vorbei passen. Hauptverkehrsrouten sind absolut unproblematisch.

Craco

Craco ist ein sehr alter Ort. Die Besiedlung der Region durch griechische Kolonisten begann im 8. Jahundert. Die Orte wurden damals oft vom Meer aus überfallen, daher liegen die kleinen alten Bergdörfer (in der Basilikata und auch in Kalabrien) in der Regel nicht direkt an der Küste. Craco wurde zwischen 1959 und 1972 durch mehrere Erdrutsche fast vollständig zerstört. 1980 wurde der Ort aufgegeben und die Bewohner umgesiedelt.

Heute ist der Ort abgesperrt, weil es nur wenige sichere Wege durch die Ruinen gibt. Es gibt offizielle Führungen, darauf konnten wir aber leider nicht warten. Der Besuch beschränkte sich daher nur auf einen Spaziergang entlang der Landstraße.

Praia al Mare

Praia al Mare ist ein kleiner Küstenort mit einer schönen, fahrradgeeigneten Promenade. Wir haben im Camping International übernachtet. Der Camping war auch in der Vorsaison schon richtig in Betrieb, das Restaurant geöffnet. Das hat uns so gut gefallen, dass wir für zwei Nächte geblieben sind.

Tag 26: Fahrt nach Scalea und Diamante, 25 km

Da wir in der Gegend schon einmal waren, wussten wir, dass mit dem Ort Diamante ein besonderes Highlight auf uns wartet. Doch zuvor wollten wir noch der Altstadt von Scalea einen Besuch abstatten.

Scalea

Auf dem zentralen Parkplatz von Scalea haben wir das Womo abgestellt, alle Wertsachen eingepackt, und sind zur ca. zweistündigen Treppentour gestartet. Die Altstadt ist menschenleer, die Sonne scheint, bestes Fotowetter.

Diamante

In Diamante gibt es einen Stellplatz, bei dem man in vorderster Linie direkt am Strand steht. Wir kennen keinen zweiten Camping, bei dem das möglich wäre.

Es handelt sich um den Parkplatz des Strandes Lido Tropical. Hier können bestimmt 150 Womos parken. Mit Strom. Es gibt eine kleine Zahl Duschen und Toiletten, in der Vorsaison kein Problem. Und, wie wir dieses Jahr erfahren durften, es gibt auch ein Strandrestaurant.

Wir kamen gegen Mittag an, haben uns einen schönen Stellplatz gesichert und wollten eigentlich nur eine Pizza auf die Hand...Daraus wurd nix. Wir haben bestens zu Mittag gespeist, inkl. Wein und Blick aufs Meer. Ein Erlebnis, das sich auf diese Art und Weise nicht wiederholt hat.

Tag 27: Fahrt nach Tropea, 155 km

Die Fahrt nach Tropea erfolgt über Hauptstraßen bzw. über die Autobahn, so dass es keinerlei Einschränkungen für Womos gibt. Tropea selbst liegt aber ein ganzes Stück entfernt von der Autobahn, so dass genügend Zeit für die Anreise eingeplant werden sollte. Ein Hinweis muss an dieser Stelle noch gegeben werden: der optimale Punkt, um die Autobahn zu verlassen, ist der Ort Pizzo. Dann darf man mit dem Womo aber auf keinen Fall über die SS522 in den Ort fahren (kann sein, dass Tropea so ausgeschildert ist). Kurz darauf würde man in der Altstadt von Pizzo bei Straßenbreiten um 4m Bekanntschaft mit Liefer- und Gegenverkehr machen. Das braucht keiner, ich spreche da leider aus Erfahrung. Bitte auf der SS18 oben durch den Ort fahren und später auf die SS182 Richtung Vibo Marina abbiegen. Die Weiterfahrt ab Vibo Marina erfolgt dann über die SS522.

Tropea

Tropea liegt auf einem Felsen ca. 100m vom Meer entfernt. Auf diesen 100 Metern befinden sich die Campingplätze, die nur vom Hafen aus angefahren werden können. Daher vor Tropea schon der Ausschilderung zum Hafen folgen, und am Hafen die Einbahnstraße zu den Campings nehmen. Vorsicht! Hier kommen ggfs. trotz Einbahnstraße Wohnmobile entgegen (beim Verlassen der Campings muß man sonst durch die Altstadt fahren, was viele Camper vermeiden...).

Camping Marina Dell' Isola
Camping Marina Dell' Isola

Wir haben am Camping Marina Dell' Isola übernachtet, ein sehr einfacher Camping direkt am Strand. Es gibt noch einen Stellplatz und einen weiteren Camping an dieser Stelle. Die Lage ist optimal, die Altstadt ist vielleicht 100 m entfernt, allerdings liegt sie oben auf dem Felsen. Dorthin führt eine breite Treppe, einen Aufzug gibt es nicht.

Hier noch ein Bild zur Lage der Campingplätze. Links sind die Campingplätze, rechts liegt, jetzt nicht sichtbar, die Treppe zur Altstadt. Die Blickrichtung ist Richtung Hafen. Links ist die Wallfahrtskirche Santa Maria Dell' Isola im Bild, quasi das Wahrzeichen von Tropea.

Die Altstadt von Tropea ist trotz der großen Besucherzahlen immer noch authentisch. Man kann durch die Gassen schlendern und Stunden in den Cafes zubringen. Beliebteste Süßspeise: Tartuffo.

Wir sind hier vier Nächte geblieben und haben von hier aus verschiedene Ausflüge mit einem Mietwagen unternommen.

Tag 29: Ausflug nach Süden, 260 km

In einem großen Tagesausflug wollten wir den Süden Kalabriens mit einem Mietwagen erkunden. Wir starten in Tropea und besichtigen zunächst den alten Aquädukt in Spilinga. Von hier fahren wir über die Scilla und Reggio Calabria nach Melito die Porto Salvo, wo wir umdrehen und zurückfahren. Wir stellen fest, dass für uns das touristische Kalabrien auf der Höhe von Topea endet.

Tag 30: Ausflug nach Pizzo, 60 km

Am nächsten Tag unternehmen wir einen Ausflug nach Pizzo, nochmals mit einem Mietwagen. In Pizzo soll einmal das Tartuffo erfunden worden sein. Seitdem soll es hier das wohlschmeckensde Tartuffo Kalabriens geben. Mal sehen...