Anreise nach Laon in der Picardie

Fahrt von Sickte nach Geisenheim, ca. 400 km

© Microsoft/NAVTEQ und deren Lieferanten

Wir starten Montag Mittag von Sickte aus.

Geisenheim

Gegen 17:oo Uhr rollen wir auf den Rheingaucamping in Geisenheim. Schnell frisch gemacht und zu Fuß auf nach Rüdesheim, es sind ja nur 2,5 Kilometer. Allerdings war es heiß, wir waren dann froh in der Altstadt anzukommen. Wir suchen uns schnell ein Restaurant, gehen danach noch in eine Weinstube und leisten uns zur Rückfahrt ein Taxi.

Fahrt von Geisenheim nach Laon, ca. 47 0km

Warum Laon?

... fragt man sich, wie kommen die nur auf so eine Kleinstadt? Nun - bei den Vorbereitungen sucht man nach einem Ort im Zielgebiet, bei dem man gegen 16:00 Uhr ankommen kann und noch einen freien Platz findet. Da scheiden die großen Übernachtungsorte im Juli/August fast schon aus. Dann möchte man möglichst im Grünen campen. Das engt die Auswahl weiter ein. Wenn man dann möglichst zu Fuß in 30 Minuten im Zentrum sein möchte, wird es schwer. Wenn man dann sagt, ich will nach der vielen Fahrerei nicht in eine Großstadt, wird das Bild klarer. Und wenn die Kleinstadt dann noch etwas bieten soll, z.B. hoch oben auf einem 100 Meter hohen Kalksteinplateau liegend mit Fernsicht und alter Kathedrale, dann ist es eben Laon.

Nach Laon kann man z.B. über Brüssel fahren, Richtung Paris und dann nach Osten. Die Strecken kennen wir. Interessanter erscheint uns die Strecke Frankfurt - Saarbrücken - Metzt - Reims - Laon. Da muß man dann halt auf dem zweiten Anreisetag mit dem großen Ducato Mittags quer durch die Großstadt Reims fahren, um die Kathedrale zu sehen, aber wozu gibts den Navis? (Google Earth sei Dank, alles programmiert). Dafür liegt Reims auch auf der Strecke und man muß keinen Umweg fahren (natürlich kann man auch am ersten Fahrtag durchs Rheingau fahren und Spätlesen in Rüdesheim probieren; das sind Argumente...).

Überhaupt - dieser Urlaub verspricht die Besichtigung einiger der interessantesten Kirchenbauwerke der franzöischen Hochgotik. Alles das, was uns damals im Architekturkurs nahegebracht wurde, liegt zufällig rehts und links der Strecke. Namen wie Reims, Armiens, Beauvais, Rouen und Chatres. Und betörend schöne Landschaften der Picardie, der Normadie und der Bretagne, alles das schwirrt uns im Kopf rum und wir sind gesprannt, wie es werden wird.

Fahrtverlauf

© Microsoft/NAVTEQ und deren Lieferanten

Gut geschlafen starten wir um 08:00 Uhr in Geisenheim und kommen gut voran. Die Strecke könnte man fast als langweilig bezeichnen. In Deutschland geht es viel bergauf, so ca. 14-16 Liter. In Frankreich dann haben wir teilweise Rückenwind, manchmal < 10 Liter.

Reims

Wir erreichen Reims gegen 13:00 Uhr und brauchen ca. 45 Minuten um zur Kathedrale zu finden und den Ducato zu parken. Sehr gut - Reims ist zur Mittagszeit fast leer.

Wir starten unseren Rundgang. Die Kathedrale von Reims ist lt. Wikipedia eines der architektonisch bedeutensten Bauwerke Frankreichs. Sie wurde in den Jahren 1211-1311 erbaut. Seit 1991 gehört sie zum Unesco-Weltkulturerbe.

Nach ca. einer Stunde ist die Besichtigung beendet. Mehr als ein Rundgang war es nicht, im Hinterkopf haben wir ja noch den Wunsch, nicht später als 16:00 Uhr in Laon auf den Camping zu fahren. Und so rollen wir mit etwa 60 km/h Richtung Laon.

Laon

Fast pünktlich kommen wir gegen 16:30 Uhr am Camping an. Er liegt schön außerhalb gelgen, an einem kleine See (Foto). Leider liegt er auch 100 Höhenmeter unterhalb der Altstadt geelgen, aber das was uns ja klar. Wir checken ein, suchen uns ohne Probleme einen Platz und ruhen uns etwas aus.

Kurz nach fünf machen wir uns fertig, erfragen noch den Weg und starten in die Klettertour. Der Weg geht zunächst durchs Feld zum östlichen Ortsrand, dann einen steilen Wanderweg die 100 m im Schatten nach oben. Dann stehen wir vor der Stadtmauer, weit und breit kein Tor. Wir schlendern an der Mauer entlang und finden einen Eingang ins Wohngebiet.

Wir laufen weiter durchs Wohngebiet und kommen am Kloster von Saint Martin vorbei, linker Hand die markante Kirche aus dem 12. Jahrhundert.

Wir finden einen ganz alten Weg mit Blick auf die Kathedrale.

Bald endet der alte Weg - schade! Wir folgen der Geschäftsstraße und kommen zum zentralen Platz bei der Stadtverwaltung. Hier gibt es ein Restaurant, Les Arcardes, ich hab keine gesehen, aber wir haben da nett gesessen und uns ausgeruht.

Wir spazieren durch die Altstadt in Richtung Kathedrale, schauen an der nördlichen Mauer in die Tiefebene hinab und gehen dann zur Kathedrale. Die Besichtigung ist kurz zusammenzufassen. Außen toll, innen schlicht und sachlich, eher wie eine romanische Kirche. Das hätte uns auffallen müssen. Erst nach dem Urlaub lesen wir, dass gerade diese Kathedrale eine der ersten im gotischen Stil war und sozusagen die Initialzündung darstellt. Danach baut Nordfrankreich gotisch (Wikipedia).

Der Rückweg führt uns zur südlichen Kante des Plateaus. Dort ist ein Wanderweg ausgeschildert. Es dunkelt. Wir entscheiden uns, nicht der Straße zu folgen, sondern dem Wanderweg. Wir haben keine Taschenlampe dabei. Der Weg führt uns über unendliche Treppen ins Tal. Es gibt keine Ausschilderung mehr. Trotzdem die Straße nicht weiter als 200 m weg sein kann, fühlen wir uns unwohl. Aber so ist das wohl. Wenn man solche Wege entdecken will, muß man eben auch mal in Kauf nehmen, in der Dämmerung durch Feld und Wies zum Camping zurück zu laufen. Alles wird gut. Zumindest heute.